Mainz
Mainz ist eine Stadt voller Erinnerungen. Den Gedanken einen Beitrag über Mainz zu machen hatte ich schon lange, doch das Leben kam dazwischen. Wer jetzt auf einen klassischen „Stadtführer“ Beitrag hofft, den muss ich leider enttäuschen. Es wird ein Beitrag über Erlebnisse, Lieblingsecken und viele Bilder aus diesem Sommer und auch ein paar aus vergangenen Jahren.
Meine Familie ist bereits in den 70ern nach Mainz, bzw. nach Mainz-Kastel gezogen (im 2. Beitrag mehr zu AKK, und ich meine nicht die Lady von der CDU!). Nach dem Tod meines Opas, besuchte ich meine Oma an den Wochenenden und in den Ferien, bis meine Mutter und ich Ende 1994 zu ihr zogen. Damals war der Gutenbergplatz noch eine viel befahrene Straße, die Haltestelle Höfchen war noch gegenüber vom Theater und die Theodor-Heuss-Brücke wurde gerade erst saniert. Wenn man verreisen wollte, musste man durch den alten Bahnhof. Der neue Bahnhof mag besser aussehen, aber die Pflastersteine davor sind nix für Rollkoffer und Kinderwagen. Aber immer noch nicht so rutschig wie der Marktplatz vor dem Dom bei Schnee und Eis.
Meine Oma ging damals mehrmals mit mir ins Gutenberg Museum, sie zeigte mir wo der 50. Grad nördlicher Breite verläuft, bei Hertie hat meine Mutter als ich krank war das Schweinchen gekauft und am Rhein konnte ich nicht genug bekommen vom Kettenkarussel während des Johannisfests. Beim Feuerwerk am Ende des Johannisfestes waren wir jedoch nie. Dafür aber einmal beim Rosenmontagszug. Als ich älter wurde und die Süßigkeiten mich nicht mehr genug motivierten, verlagerte sich der Rosenmontag vor den Fernseher.
Später habe ich auch oft Fahrrad“rund“touren gemacht von Kastel, nach Mainz am Rhein entlang, über die Eisenbahnbrücke nach Gustavsburg, dann nach Kostheim über die Mainbrücke und zurück nach Hause. Diesen Sommer hatte ich mit dem Gedanken gespielt diese Tour zu wiederholen und mir ein Rad zu leihen, aber entweder war keine Zeit oder es war zu heiß. Die Hitze ist eine weiterer Punkt der im Sommer zu Mainz gehört. Es ist deutlich wärmer und schwüler als hier in Remscheid. Wenn man sich an einem heißen Sommertag an den Rhein setzt, kann man dabei die Flugzeuge auf dem Weg nach Frankfurt beobachten.
Zu Mainz gehören auch Granatsplitter, Gelbwurst, Staus auf der Theodor-Heuss-Brücke, wunderschön Sonnenuntergänge am Rhein und Nebel im Herbst. Es ist das Gefühl nach Hause zu kommen selbst wenn die eigene Adresse woanders ist. Man kann die weltweit einzige Mainmündung sehen und auf vielen Fußgängerampeln sind die Mainzelmännchen zu sehen. Auch meine erste Ratte kam aus Mainz.
Während des Schreibens dieses Beitrags merkte ich schnell, das Einer nicht ausreicht. Daher wird es einen 2. geben in dem es um AKK (Mainz-Kastel, -Kostheim und -Amöneburg), meine Lieblingsecken in Mainz und Umgebung, über die Nachbarstadt Wiesbaden, meine Definition von Heimat und wie es dazu kam das ich nach Jahren der Abwesenheit wieder zurück ziehen möchte gehen wird. Vor 5 Jahren sah das z.B. noch ganz anders aus.
Aktuell steht wieder der Weihnachtsbaum vor dem Theater und der Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz vor dem Dom zieht selbst mich an. Im Dezember plane ich für 1-3 Tage noch mal nach Mainz zu fahren. Diesmal ohne Stress.